19.12.23

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Balkonkraftwerk - Sonnenausbeute auch im Winter

Ein Balkonkraftwerk ist die einfachste Möglichkeit aus der Sonne elektrische Energie zu gewinnen. Schon bei diffuser Lichteinstrahlung fangen die Photovoltaikmodule an zu arbeiten und schicken sauberen Strom über einen Wechselrichter in Dein Hausnetz. Das macht Freude – insbesondere im Sommer, wenn die Tage lang sind und die Sonne gern und oft zum Vorschein kommt. Doch auch in den dunkleren Monaten fällt ein Balkonkraftwerk nicht einfach in den Winterschlaf. 

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Was ist ein Balkonkraftwerk? 

Ein Balkonkraftwerk ist nichts anderes als eine Photovoltaikanlage für Minimalisten. Diese besteht zumeist aus zwei oder vier PV-Modulen, einem Mikrowechselrichter, einer Aufständerung und ein paar Kabeln. Das ist alles, was man für eine PV-Anlage benötigt – nur eben im Kleinformat. Mini-PV-Anlagen haben den Vorteil, dass sie auch ohne fachmännische Hilfe sehr einfach installiert werden können. Auch Genehmigungsverfahren werden künftig auf ein Minimum reduziert. Ein Balkonkraftwerk muss übrigens nicht zwangsläufig auf dem Balkon installiert werden: Mit einer entsprechenden Aufständerung kann eine Anlage auch auf einem Ziegel- oder Flachdach, oder einfach auf dem Rasen aufgebaut werden. 

Ein Balkonkraftwerk darf momentan maximal 600 Watt leisten. Diese Beschränkung ist gesetzlich vorgeschrieben, in absehbarer Zeit soll sie auf 800 Watt erhöht werden. Diese Leistungen sind natürlich weit weg von denen großer PV-Anlagen, die auch Verbraucher mit hohem Energiebedarf wie Elektroautos versorgen können. Ein Balkonkraftwerk ist dazu gedacht, die Grundlast eines Haushalts decken zu können. Ein normaler Haushalt verbraucht tagsüber im Schnitt wenige hundert Watt Leistung – sobald die Sonne scheint, können diese statt wie bisher aus dem Netz aus dem Balkonkraftwerk bezogen werden. Die dabei eingesparten Stromkosten übersteigen die Anschaffungskosten der Anlage schon innerhalb weniger Jahre und machen das Balkonkraftwerk zu einer sinnvollen Investition. 

Mit einem Balkonkraftwerk durch den Winter 

Wie verhält sich ein Balkonkraftwerk in den Wintermonaten? Zwischen Oktober und März sind die Tage kurz, die Sonne steht niedrig und lässt sich weniger oft blicken. Natürlich können die PV-Module in diesem Zeitraum nicht so viel produzieren, wie in der anderen Jahreshälfte. Dennoch kann in dieser Zeitspanne mit einem Anteil von immerhin 30 bis 35 % der Produktion des gesamten Jahres gerechnet werden. Durch Fortschritte in der PV-Technik und auch durch einige Tricks ist es mittlerweile möglich auch im Winter nicht völlig auf dem Trockenen zu sitzen. Nachfolgend einige Beispiele: 

Hohe Lichtempfindlichkeit 
Moderne PV-Module weisen inzwischen eine sehr hohe Lichtempfindlichkeit auf. Somit kann auch bei Bewölkung schon eine hohe Produktion erzielt werden. 

Keine Kälteprobleme 
Ältere PV-Module sind oft sehr kälteempfindlich und können bei winterlichen Temperaturen keine hohe Leistung erzielen. Das hat sich geändert: In heutigen PV-Modulen verbaute Silizium-Kristalle können auch noch bei Temperaturen bis -40°C Strom erzeugen. 

Schnee schieben 
Auch besonders lichtempfindliche PV-Module kommen gegen eine dicke Schneedecke nicht mehr an. Mit einem weichen Besen können die Module im Winter vom Schnee befreit werden, damit sie wieder ans Tageslicht kommen. Vermeide dabei unbedingt den Einsatz von harten oder scharfkantigen Gegenständen (zB Eiskratzern), diese beschädigen die Oberfläche Deiner PV-Module! 

Übersättigung der Anlage 
Trotz wechselrichterseitiger Leistungsgrenze von 600 bzw. 800 Watt ist es nicht verboten mehr Modulleistung zu installieren. Ein Balkonkraftwerk mit vier statt zwei 420 Watt PV-Modulen kann auch nur maximal 800 Watt ausgeben, jedoch erreicht es diese Leistungsgrenze bereits bei nur halber Sonneneinstrahlung. Eine Anlage mit vier Modulen lohnt sich also insbesondere in Zeiten mit wenig Licht wie im Winter. 

Neigungswinkel verändern
Im Winter steht die Sonne wesentlich flacher als im Sommer. Daher macht es Sinn die PV-Module im Winter in einem steileren Winkel aufzustellen. Einfacher Trick: Ziehe im Sommer 15° von Deinem Breitengrad ab, das Ergebnis ist der Anstellwinkel Deiner PV-Module im Sommer. Umgekehrt addiere im Winter 15° auf Deinen Breitengrad dazu, dann erhältst Du Deinen Anstellwinkel für die kalte Jahreszeit.

Förderung nutzen 

In einzelnen Bundesländern und Kommunen gibt es laufende Förderprogramme für Balkonkraftwerke. Finde in unserer Förderungsübersicht heraus, welche Programme in Deiner Region aktuell laufen!  

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